Fertilitätsmaße

Fertilitätsmaße
Verhältniszahlen zur Charakterisierung des Ausmaßes der Erneuerung (Fortpflanzung) einer Bevölkerung durch Geburten (Geburtenhäufigkeit). Die Zahl der Lebendgeborenen wird nicht auf die Gesamtbevölkerung bezogen; die „unbeteiligten Massen“ werden in unterschiedlichem Ausmaß ausgegrenzt.
- Arten: 1. Allgemeine Fruchtbarkeitsziffer: Lebendgeborene eines Kalenderjahres, bezogen auf die durchschnittliche Zahl der Frauen (F) im Gebäralter von 15 bis 44 oder 49 Jahren. Zur Erhaltung des Bevölkerungsstandes aus Geburten und Sterbefällen ist ca. der Wert 70 erforderlich.
- 2. Altersspezifische Geborenenziffer: Lebendgeborene eines Kalenderjahrs, bezogen auf die Anzahl der Frauen in einem bestimmten Alter in einem Kalenderjahr. Zusätzliche Unterscheidung: (1) Ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf die verheirateten Frauen in diesem Alter; (2) nicht ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf die unverheirateten (ledigen, verwitweten und geschiedenen) Frauen in diesem Alter.
- 3. Ehedauerspezifische Geborenenziffer: Lebendgeborene eines Kalenderjahres, bezogen auf die seit n Jahren verheirateten Frauen; sie kann nach der Parität oder Ordnungsnummer der Geburten (1., 2., 3. Kind etc.) berechnet werden.
- 4. Zusammengefasste Geburtenziffern: Summe der altersspezifischen Geburtenziffern. Sie geben für eine fiktive Frauengeneration die Zahl der Lebendgeborenen im Lebensablauf (ohne Berücksichtigung der Sterblichkeit) an. Zur Erhaltung des Bevölkerungsstands sind bei einer  Sexualproportion der Lebendgeborenen von 1.060 Jungen auf 1.000 Mädchen 2.060 Kinder erforderlich. Beschränkt man sich auf Mädchengeburten, erhält man die Bruttoreproduktionsrate, bei zusätzlicher Berücksichtigung der Sterblichkeit die Nettoreproduktionsrate.
– (5.) Zusammengefasste Geburtenziffern verheirateter Frauen: Summe der ehedauerspezifischen Geburtenziffern. Sie geben für einen fiktiven Ehejahrgang die Zahl der Lebendgeborenen bis zum Abschluss des Familienbildungsprozesses an.

Lexikon der Economics. 2013.

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Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bruttoproduktionsrate — ⇡ Fertilitätsmaße …   Lexikon der Economics

  • Fruchtbarkeitsziffer — ⇡ Fertilitätsmaße …   Lexikon der Economics

  • Geburtenhäufigkeit — ⇡ Fertilitätsmaße, ⇡ Geborenenziffer, ⇡ Geburtenrate …   Lexikon der Economics

  • Bevölkerungsmodelle — theoretische Konstrukte der Bevölkerungsentwicklung, die die Einwirkungen von unterschiedlichen Annahmen über demographische Variablen (Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit u.a.) beschreiben. Bekanntestes und wichtigstes B. ist das Modell der… …   Lexikon der Economics

  • Fertilität — Zahl der Kinder, die eine Person, eine Gruppe von Personen oder eine ganze Bevölkerung im Lebenslauf oder in einer bestimmten Zeitperiode hervorbringt. Vgl. auch ⇡ Fertilitätsmaße …   Lexikon der Economics

  • Geborenenziffer — 1. Allgemeine G. (rohe G.): Anzahl der Lebendgeborenen, bezogen auf den mittleren Bevölkerungsbestand in einem Zeitraum. Da die Anzahl der Lebendgeborenen auf die Gesamtbevölkerung bezogen wird, deren Mitglieder nicht alle Kinder bekommen können …   Lexikon der Economics

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